Die Stimme, ihre Klangfarben, ihr Volumen und ihre Grenzen haben mich früh fasziniert. Schon als Jugendlicher erlebte ich in vom Jazz und Rock angeregten Improvisationssessions die Stimme als ein Instrument, das Spielfreude und eine Fülle von Möglichkeiten des persönlichen Ausdrucks bietet. Meine Ausbildung zum Atem- Sprech- und Stimmlehrer nach Schlaffhorst-Andersen gab mir Gelegenheit, mich intensiv mit dem Phänomen Stimme auseinanderzusetzen. In dieser Zeit wuchs eine Liebe zu klassischer Lied- und Chorliteratur, die meine Freude an der Improvisation wertvoll ergänzt hat.
Die Arbeit des Lichtenberger Institutes inspiriert seit über drei Jahrzehnten meine stimmpädagogische Arbeit: Demnach sind nicht äußere ästhetische und musikalische Ansprüche an die Stimme relevant für ihre Ausdruckskraft. Vielmehr geht es mir in meiner Arbeit darum, im Klang die ureigensten stimmlich-körperlich-seelischen Potenziale lebendig werden zu lassen.
Die Hindernisse auf diesem Weg – stimmliche Gewohnheiten, überhöhte Leistungsansprüche, Ängste – verstehe ich als Herausforderung: Sie bieten die Möglichkeit, sich selbst besser kennen- und annehmen zu lernen. In einem achtsamen Umgang mit sich selbst kann gebundene Kraft frei werden und den stimmlichen Ausdruck bereichern.
Für mich persönlich ist das Ensemble oTon für improvisierte Musik ein wichtiger Ort, musikalische Kreativität zu erleben, die eine gleichwertige und gleichzeitige Kommunikation mit den Mitgliedern des Ensembles, den Hörenden und mit der eigenen Tiefe ermöglicht.
In meiner Arbeit begleite ich Menschen dabei, unvertraute Facetten der Kommunikation zu erforschen. Ich unterstütze sie darin, ihr stimmliches Potenzial zu entwickeln und ihren persönlichen Ausdruck zu stärken.